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Die Standortförderung wird sichtbarer

Mit einem neuen Fokus auf konkrete Projekte will die Limmatstadt AG die regionale Standortförderung zusammen mit der ganzen Region weiterbringen. Künftig werde die Rolle der Organisation noch wichtiger, sagt Silvio Abgottspon von der Generis AG, die den Neuausrichtungsprozess begleitete.

Text: Florian Schmitz; Fotos: Generis AG

Im vergangenen Jahr hat die Limmatstadt AG die Weichen für ihre Zukunft gestellt. Der im Frühsommer 2024 gestartete Neuausrichtungsprozess der Standortförderung im Limmattal wurde in enger Abstimmung mit den Gemeinden, Kantonen und der Wirtschaft durchgeführt. «Die Limmatstadt AG hat eine wichtige Funktion, aber viele verschiedene Akteure sind an der Standortförderung beteiligt – es ist eine Verbundaufgabe», sagt Silvio Abgottspon von der Generis AG.

Das Dienstleistungsunternehmen aus Schaffhausen verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung von Städten, Regionen und Organisationen und hat den partizipativen Prozess für die Neuausrichtung der Limmatstadt AG mit Einbezug der lokalen Akteursgruppen gestaltet.

Damit die Standortförderung in einer Region gut funktioniere, sei eine Rollenklärung der verschiedenen Akteure mit klaren Aufgabenfeldern unerlässlich, so Abgottspon. «Nur wenn Einigkeit herrscht, in welche Richtung sich eine Region entwickeln soll, kann man gemeinsam vorwärtskommen. Deshalb wird die Rolle der Limmatstadt AG in Zukunft noch wichtiger.»

«Raum für mehr» hat sich gut etabliert

Das Ziel der Neuausrichtung sei gewesen, auf der guten Arbeit der letzten zehn Jahre aufzubauen und die nächsten Schritte nach vorne zu ermöglichen. Dies widerspiegelt sich auch im neuen Zielbild für die Standortförderung im Limmattal, das die Limmatstadt AG mit der Neuausrichtung anstrebt: «Wir gestalten gemeinsam ein starkes Limmattal und schaffen Raum für mehr.» Der bestehende Claim «Raum für mehr» funktioniere gut, werde von der Region sehr gut angenommen und bereits gelebt, weshalb es sich lohne, diesen weiterzuverfolgen, erklärt er.

Das Projektteam der Generis AG (von links): Silvio Abgottspon, Patrick Schenk und Christoph Schärrer.

Im Entwicklungsprozess sei der Wunsch aufgekommen, dass die Standortförderung konkrete Projekte unterstützt und vorantreibt, sagt er. Nach einem ersten Workshop im vergangenen November, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen ihre Perspektiven einbrachten, wurden die gewonnenen Erkenntnisse im Februar an einem zweiten Workshop im Gleis 21 in Dietikon aufgegriffen, um zusammen potenzialreiche Projektideen für das Limmattal auszuarbeiten.

Mehr Fokus auf die Standortentwicklung

Um das Tätigkeitsprofil der Limmatstadt AG zu schärfen, sei es wichtig, innerhalb der Standortförderung sowohl den Bereich der Standortentwicklung als auch das Standortmarketing getrennt zu betrachten. «Auf kommunikativer Ebene hat die Limmatstadt AG einen starken Leistungsausweis.» Künftig will sie ihre Aktivitäten in der Standortentwicklung noch verstärken und sich vermehrt auf Projekte konzentrieren, die direkt zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur, der Wirtschaftskraft und der Lebensqualität beitragen. Als zentrale Drehscheibe in der Region will die Standortförderungsorganisation dabei die Machbarkeit und Bedürfnisse der jeweiligen Projekte abklären und diese mit der entsprechenden Projektträgerschaft und einer separaten Finanzierung umsetzen.

«Die Limmatstadt AG hat eine wichtige Funktion, aber viele verschiedene Akteure sind an der Standortförderung beteiligt – es ist eine Verbundaufgabe.»

Silvio Abgottspon

Jährlich sollen so je nach Aufwand und Umfang zwei bis drei Projekte umgesetzt werden. Diese sind jeweils auf spezifische Themenbereiche ausgerichtet. Um die Schlagkraft ihrer Aktivitäten zu stärken, haben die Vertretungen aus Gemeinden, Kantonen, der Wirtschaft und die Limmatstadt AG elf Handlungsfelder festgelegt, in denen die Standortförderung im Limmattal Wirkung erzielen soll. Dabei geht es einerseits um übergeordnete Themen wie die Bereitstellung geeigneter Strukturen und Gefässe für einen Austausch oder den Abbau von Grenzen und Konkurrenzdenken. Andere seits aber auch um konkrete Entwicklungen wie die Förderung von Clusterbildungen oder die politische Interessenvertretung gegenüber Kantonen und Bund.

Bildungsprojekt für zukünftige Arbeitskräfte

Das alles ist nicht bloss Zukunftsmusik: Dieses Jahr werden bereits drei Projekte angestossen, die auf der Arbeit in den durchgeführten Workshops basieren. Um das Kultur- und Freizeitangebot sowie die Vernetzung im Limmattal zu stärken, soll die digitale Wirtschafts- und Kulturagenda für die Region weiterentwickelt werden. Das zweite Projekt will den bestehenden Leuchttürmen im Limmattal zu mehr Ausstrahlung verhelfen. Dazu soll eine geeignete Kommunikationsplattform für die Region evaluiert werden, um die Kommunikation nach innen und aussen zu intensivieren. Drittens will sich die Limmatstadt AG für die Stärkung des Berufsbildungsforums des Bezirks Dietikon einsetzen und damit in zukünftige Arbeitskräfte investieren.

Der gezieltere Fokus auf die Standortentwicklung werde auch der Kommunikation zugutekommen, sagt Abgottspon. «Es ist wirksamer, über konkrete Projekte zu reden, die die Arbeit der Limmatstadt AG sichtbarer machen.» Das Limmattal biete mit seinem dynamischen Wachstum einen guten Nährboden, um in Zukunft zu florieren, ist er überzeugt. Aber um die Chancen, die sich für den Raum bieten, auch zu nutzen, seien engagierte Akteure und viel Zusammenarbeit gefragt. «Dabei kann die Limmatstadt AG eine zentrale Rolle einnehmen.»