(CONNECT) Ein internationales Glaziologenteam unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat den Status von 200‘000 Gletschern weltweit untersucht. Das Team kam zum Schluss, dass der Schnee von Lawinen das Schmelzen des darunter liegenden tieferen Gletschereises mindern kann, heisst es in einer Mitteilung.
Die Forschenden kamen zum Ergebnis, dass bis zu 20 Prozent des Gletscher bedeckenden Schnees aus Lawinen kommt. In der Schweiz sind dies 11 Prozent, im östlichen Himalaya 19 Prozent und in Neuseeland sogar 22 Prozent. Kaum Einfluss haben Lawinen bei flachen Gletschern wie auf Grönland. „Um zu verstehen, wie sich Gletscher in Zukunft entwickeln werden, ist es wichtig zu wissen, wie viel Schnee auf ihre Oberfläche fällt“, wird Martin Kneib, Glaziologe an der WSL, in der Mitteilung zitiert.
In einer weiteren Erkenntnis der Studie zeigte sich auch, dass Lawinen – wie in den Anden – auch Schnee von den Gletschern entfernen können. Um eine weitere Entwicklung der globalen Gletscher verstehen zu können, müssten von Satelliten-Messungen unterstützte Gletschermodelle sowie Modelle der Schneeverfrachtung verbessert werden. Diese Arbeiten könnten dann zum Verständnis der Abflüsse in den Tälern sowie ihre Auswirkungen für Wasserkraft, Naturgefahren und die Landwirtschaft beitragen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications" veröffentlicht. ce/ww