(CONNECT) Scanvio kann mit frischem Kapital die nächsten Schritte zur Markteinführung gehen. Die 2023 gegründete Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat in einer überzeichneten Seed-Finanzierungsrunde 3,4 Millionen Dollar eingenommen. Zum Netzwerk der Investoren aus Deutschland und der Schweiz zählen laut einer MedienmitteilungStartAngels, Superangels, Stöckli Medical, Venture Kick und Kickfund, SICTIC, S2S Ventures sowie einzelne Angel-Investoren.
Scanvio hat sich der Verbesserung der Diagnose von Endometriose verschrieben. Von dieser chronischen Erkrankung ist weltweit etwa jede zehnte Frau betroffen. Bisher dauert es im Schnitt acht bis zwölf Jahre, bis die gutartigen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) im Bauchraum diagnostiziert werden. Dabei müssen die betroffenen Frauen meist schon vor und bei jeder Monatsblutung starke Schmerzen ertragen.
Die Diagnose von Endometriose erfolgt heute meist mittels Bauchspiegelung. Scanvio will diesen belastenden und teuren Eingriff mithilfe seines Algorithmus obsolet machen. Dieser Algorithmus wertet Ultraschallaufnahmen der Gebärmutter automatisiert aus und erkennt dabei, was mit blossem Auge in der Regel verborgen bleibt. Dessen Entwickler, ETH-Forscher Fabian Laumer und Gynäkologe Michael Bajka, wollen damit ärztliches Fachpersonal während routinemässiger Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums bei der Diagnose von Endometriose unterstützen. Getestet wird diese Methode derzeit in Zusammenarbeit mit der Medical-Data-Science-Gruppe der ETH am Kantonsspital Baden, das darüber berichtete.
Gemeinsam mit dem Investorenteam „werden wir eine der wirkungsvollsten Anwendungen der KI schaffen, die Millionen von Frauen direkt dabei helfen wird, eine zeitnahe und genaue Diagnose zu erhalten“, wird CEO und Mitgründer Stefan Tuchschmid zitiert. „Diese Unterstützung gibt uns die Ressourcen und die Verantwortung, unser Ziel entschlossen voranzutreiben.“ ce/mm