(CONNECT) Die STRABAG AG realisiert den noch ausstehenden Sanierungsschritt auf der Zentralbahnstrecke zwischen Meiringen und Brienzwiler im Berner Oberland. Die Schmalspurtstrecke verläuft einspurig entlang der Hasliaare, die zum Hochwassergebiet Aare gehört. Aus Rücksicht auf mehrere Naturschutzgebiete gelte laut einer Mitteilung für den Neubau „höchste Präzision für Logistik und Koordination“. Die Vorarbeiten waren im März 2025 gestartet, seit Oktober 2025 läuft die zehnwöchige Intensivphase.
Immer wieder war es in dem Gebiet zu Starkregenereignissen gekommen, bei denen der Bahndamm inklusive Oberbau überflutet wurden, was zu Schäden an der Bahninfrastruktur und am angrenzenden Kulturland führe. Bereits 2022 und 2023 hat die STRABAG dort Gleisbauarbeiten (Los 1 und Los 3) vorgenommen. Nun folge mit einem Totalumbau des anspruchsvollen Mittelabschnitts Los 2 über eine Länge von 2600 Metern und mitten im Naturschutzgebiet Sytenwald der Abschluss des Modernisierungsvorhabens. Dabei muss der Bahndamm angehoben werden. Damit Oberflächen- und Hangwasser abfliessen kann, wird eine durchgehende Planungsentwässerung der Strecke realisiert. Der Bereich entlang der Hasliaare erhält eine neue Hochwasserschutzmauer.
Als bautechnische Besonderheit gelten laut Mitteilung die „engen Platzverhältnisse und lokal fehlenden redundanten Baupisten in gewissen Abschnitten zwischen Hasliaare, Bahntrassee und mehrerer Naturschutzgebiete“, was besondere Vorkehrungen für Ökologie und Landschaftsschutz erfordere. Zum einen errichtet STRABAG 30 neue Fundamente für die Fahrleitungsmasten auf der flussabgewandten Seite, zum anderen sollen 37 Übergänge die ökologische Durchgängigkeit des Geländes sichern. Das bedeute Schutz für Wild- und Kleintiere beim Queren des Streckenabschnitts.
Ein besonders anspruchsvoller Bestandteil ergibt sich beim Neubau der Hüsenbachbrücke aus ultrahochfestem und langlebigem Faserbeton (UHFB). Beim Brückenbau werde auf die dort zur Laichzeit vorhandene Forellenpopulation besondere Rücksicht genommen. ce/heg