(CONNECT) Vögel haben das Potenzial, beim Kampf gegen invasive Insekten zu helfen, ergibt eine Studie der WSL. Voraussetzung dafür sei eine baumbedeckte Fläche von etwa 30 Prozent sowie ein ausreichender Bestand an einheimischen Baumarten. Laut einer Mitteilung könnte eine kluge Begrünung die Rolle von Vögeln in der Schädlingsbekämpfung stärken und so zur Entwicklung von nachhaltigen und lebenswerten Städten beitragen. Die Studie wurde im Fachjournal „Biological Conservation" veröffentlicht.
Im Rahmen der Studie analysierte Dr. Marco Basile, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der WSL, drei Standorttypen. Dazu gehörten städtische Parks und Friedhöfe, gut begrünte Wohngebiete sowie naturferne, verdichtete Stadtzentren. Er bestimmte und zählte dort die Vögel und untersuchte die Jagdaktivität der insektenfressenden Vögel. Er verwendete dazu Raupenattrappen aus Knetmasse, die an Bäumen und Büschen befestigt werden. Bei dieser Technik könne anschliessend an den Attrappen geprüft werden, welche Tiere versucht haben, die Raupen zu fressen.
Aus der Analyse ergab sich, dass Gebiete mit höherer Baumkronenbedeckung eine höhere Vielfalt an insektenfressenden Vögeln aufweisen. Dort seien auch mehr Angriffe auf die Raupenattrappen gezählt worden. Besonders interessant sei für Basile der Schwellenwert von 30 Prozent Baumbedeckung, ab dem genug Vögel zur wirksamen Schädlingsbekämpfung vorhanden sind. Dies decke sich auch mit dem Richtwert von 30 Prozent Baumbedeckung, der sich in der Stadtentwicklung als Ziel etabliert hat, um das menschliche Wohlbefinden und den Hitzeschutz zu fördern. „Unsere Ergebnisse zeigen nun, dass es auch der natürlichen Schädlingsbekämpfung zugutekäme, wenn dieser Wert flächendeckend erreicht wird“, so Basile in der Mitteilung. ce/nta
