(CONNECT) Forschende der WSL haben den Mitgliedern des Vereins Grande Cariçaie (VGC) geholfen, den seit 20 Jahren verschwunden geglaubten Kammmolch in der Grande Cariçaie am Neuenburgersee aufzuspüren. Dazu haben die Forschenden Wasserproben an verschiedenen Standorten des Feuchtgebiets entnommen und auf Umwelt-DNA (eDNA) der stark gefährdeten Molchart untersucht, erläutert die WSL in einer Mitteilung. Unter eDNA wird Erbgut verstanden, dass die gesuchten Arten über ihre Haut oder ihre Ausscheidungen an die Umwelt abgeben.
Mit Hilfe der Methode haben die Forschenden an drei der untersuchten Orte DNA des Kammmolchs nachweisen können. Das Vorkommen der Molche wurde dann von Mitgliedern des VGS per nächtlicher Sichtbeobachtung bestätigt.
In früheren, rein wissenschaftlichen Versuchen mit Umwelt-DNA hatten die Forschenden ihre Funde nur mit teilweise Wochen zuvor gesammelten Beobachtungsdaten abgeglichen. Im aktuellen Fall konnte dagegen sichergestellt werden, „dass die Beobachtungen eins zu eins zusammenpassen“, wird Martina Lüthi, Post-Doktorandin in der Forschungsgruppe, in der Mitteilung zitiert. Beim Aufspüren des verschwunden geglaubten Kammmolchs konnten die Forschenden ihre Methode zudem erstmals in ein Naturschutzprojekt einbringen.
Nach Ansicht der Forschenden bietet sich der Einsatz von eDNA beim Schutz von seltenen Lebewesen an, da sich damit grössere Gebiete auf das Vorhandensein einzelner Arten überprüfen lassen. So sichtbar gemacht, könnten die Lebensräume der bedrohten Tiere gezielt geschützt werden. ce/hs