(CONNECT) Fledermäuse sind in Biberrevieren besonders jagdaktiv. Das geht aus einer Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervor. Ein Forschenden-Team unter Leitung der nationalen Biberfachstelle bei info fauna, dem Nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Fauna, hat die Jagdaktivität in Gebieten mit und ohne Bibervorkommen beobachtet. Die WSL-Forschenden waren im Rahmen der Forschungsinitiative Blue-Green Biodiversity von WSL und Eawag an das Biberforschungsprojekt angeschlossen.
Wie es in einer Mitteilung zur kürzlich im Journal of Animal Ecology veröffentlichten Studie heisst, locken Biberreviere die geschützten Flugsäugetiere an. Demnach sei das Vorkommen in der Nähe von Biberteichen höher, dies gelte insbesondere für besonders gefährdete Arten.
Untersucht wurde, wie intensiv Fledermäuse jagen, wie viele Fluginsekten vorkommen und welche Lebensraumelemente wie tote Bäume vorhanden sind. Die Ergebnisse zeigten eine um 1,6-mal höhere Jagdaktivität an Biberteichen als in Gebieten ohne Biberdämme. Die Frassaktivität sei dort 2,3-mal höher gewesen.
Christof Angst, Leiter der Biberfachstelle, sieht in den Ergebnissen eine Chance für die Ansiedelung von Bibern, da sie helfen könnten, die Lebensbedingungen für Fledermäuse zu verbessern. Fast alle Fledermausarten stünden auf der Roten Liste. „Die brauchen Unterstützung und der Biber scheint genau das für uns zu übernehmen.“ Ein Synthesebericht der Biberfachstelle sei in Arbeit. Darin sollen Wege erarbeitet werden, wie Biber in Naturschutzprogramme integriert werden können, bei denen Konflikte zwischen Menschen und Bibern ausbleiben. ce/heg
